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(A soliloquy, not a lecture)
How could you expect
that your life would always go according to your expectations
until the hour of your death?
When you have already seen so many other people
and their unexpected fates
how many more funeral processions in the torchlight
would have to pass you by
so that you would finally realize
that you too are mortal?
How could you have hoped
only because of a number of good years
that were given to you
that this so powerful and incessant
flowing river of world events
would spare you and not sweep you away?
Instead, you should have prepared yourself
to mentally anticipate the omnipresent evils
in order to take away some of their horror
for what happens to your contemporaries
can also happen to you at any time
And now
where, contrary to your deceptive expectation
slips out of your hands
what should be yours forever
do you accuse fate?
Here in this constant change
were you looking for something constant?
But everything is becoming and passing away
and your life, is your inner attitude
with which you face all this
and what you fearfully cling to
is itself only driftwood in this great stream
(Ein Selbstgespräch, keine Belehrung)
Treibholz im großen Fluss des Lebens:
Wie konntest Du erwarten,
dass Dein Leben bis zu Deiner Todesstunde,
immer nach Deinen Vorstellungen verläuft?
Wo Du doch schon so viele andere Menschen
und deren unerwarteten Schicksale gesehen hast
Wie viel Leichenzüge im Fackelschein
müßten noch an Dir vorüberziehen,
damit Dir endlich gewahr wird
daß auch Du sterblich bist?
Wie konntest Du hoffen,
nur aufgrund einer Reihe guter Jahre
die Dir geschenkt wurden
daß dieser so gewaltige und unaufhörlich
dahin strömende Fluss des Weltgeschehens
Dich verschonen und nicht mitreißen würde?
Stattdessen hättest Du Dich vorbereiten sollen
die allgegenwärtigen Übel geistig vorwegzunehmen
um ihnen einen Teil ihres Schreckens zu nehmen
denn das, was Deinen Zeitgenossen geschieht
kann jederzeit auch Dir einmal geschehen
Und jetzt,
wo entgegen Deiner trügerischen Erwartung
Dir aus Deinen Händen entgleitet
was für ewig das Deine sein sollte
klagst Du das Schicksal an?
Hier in diesem ständigen Wandel
suchtest Du etwa etwas Beständiges?
Alles aber ist Werden und Vergehen
und Dein Leben, ist Deine innere Haltung
mit der Du all dem gegenüber stehst
und an was Du Dich ängstlich klammerst
ist selbst nur Treibholz in diesem großem Strome
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Veröffentlicht auf e-Stories.org am 07.06.2025.
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